
VDA 6.8 – Prozessaudit für eine effiziente Supply Chain
In der hochkomplexen Lieferkette der Automobilindustrie sind Qualität und Zuverlässigkeit von entscheidender Bedeutung. Mit einer VDA 6.8-Auditierung wird nun ein neuer Bewertungsstandard gesetzt. Welche Vorteile bietet das konkret? Christian Schaller, Principal Logistics and Factory Planning bei LOGSOL, nennt als wichtige Punkte eine höhere Kundenzufriedenheit, mehr Vertrauen, verbesserte Prozesse sowie Wettbewerbsvorteile. „VDA 6.8 unterstützt dabei, Risiken in der Lieferkette zu minimieren“, fasst der Leiter der Business Unit Supplier zusammen. Effekt: Zuverlässigkeit und Sicherheit steigen.
Im Gegensatz zu den anderen VDA 6.x-Standards, die sich hauptsächlich auf die Produktqualität konzentrieren, liegt der Fokus von VDA 6.8 auf Prozessen wie Transport, Lagerung, Verpackung, Reinigung und weiteren unterstützenden Services. Der Standard wurde zusammen mit führenden Automobilherstellern, Tier 1-Lieferanten sowie Partnern entwickelt. Er konsolidiert kundenspezifische Kataloge zu einem globalen Industriestandard. Außerdem bietet er einen einheitlichen und umfassenden Rahmen für die Auditierung von Logistikprozessen. Gleichzeitig erfolgt ein Abgleich mit der logistischen Selbstbewertung MMOG/LE (Materials Management Operations Guideline/Logistics Evaluation).
Das Regelwerk des Audits beinhaltet etwa 180 logistikbezogene Fragen und über 700 Mindestanforderungen an Prozesse, anwendbar sowohl auf Greenfield- als auch Brownfield- Prozesse. Im Ergebnis können so Schwachstellen frühzeitig identifiziert, Risiken in der Lieferkette minimiert und die logistische Leistungsfähigkeit über die Lieferkette erhöht werden.
Ähnlich wie in anderen VDA 6.x-Standards wird die Turtle-Systematik angewendet – hier aber klar fokussiert auf Prozesse entlang der Supply Chain.
Die Ergebnisse eines Audits nach VDA 6.8 sind aufgrund der neu erarbeiteten und angepassten Bewertungssystematik nicht mit den Ergebnissen eines Audits nach VDA 6.3 D vergleichbar.
Grundsätzlich erfolgt die Auditierung vor Ort, unter bestimmten Voraussetzungen ist allerdings auch ein Remote Audit analog ISO 19011 (Auditierung von Managementsystemen) möglich.
Insbesondere bei Produktanläufen oder bei einem Lieferantenwechsel ist eine Auditierung erforderlich. Mittels der vorgegebenen Potentialanalyse ist auch eine Bewertung der Eignung neuer Lieferanten bzw. Dienstleister vor Vergabe möglich. Zudem können Self-Assessments zur internen Bewertung und zum Austausch mit Partnern umgesetzt werden.
LOGSOL führt Prozessaudits selbst durch und kann dabei auf ein erfahrenes Team mit Know-how aus zahlreichen Logistik- und Supply Chain-Audits in der EMEA-Region (Wirtschaftsraum Europa, Nahost und Afrika) zurückgreifen.
Andererseits unterstützt LOGSOL auditierungspflichtige Unternehmen bei der Vorbereitung und Durchführung eines solchen Audits. Dabei fließt Erfahrung sowohl aus bestehenden Logistik- und Supply Chain-Bewertungsverfahren führender Fahrzeughersteller wie BMW, Mercedes, Ford, Stellantis und der VW-Gruppe ein, als auch MMOG/LE.